Moderne Videosicherheit für die Prozessüberwachung im Müllkraftwerk
Der Standort Helmstedt verfügt über eine lange Tradition in der Energieerzeugung. Braunkohle war und ist im Helmstedter Revier ein wichtiger Brennstoff, der seit über 100 Jahren zur Stromproduktion genutzt wird. Seit 1998 ist hier ein weiteres Kraftwerk hinzugekommen, welches den Brennstoff Abfall zur Energiegewinnung nutzt. Die Abfallverbrennungsanlage der EEW Helmstedt, die TRV Buschhaus, erzeugt jährlich rund 260.000 Megawattstunden Strom und kann dadurch den Elektrizitätsbedarf von etwa 85.000 Haushalten in der Region decken.
Diese Abfallverbrennungsanlage der EEW Energy from Waste-Gruppe zählt zu den größten in Deutschland und garantiert acht benachbarten Landkreisen Entsorgungssicherheit. Jährlich werden zwischen 470.000 und 480.000 Tonnen Abfall angeliefert und emissionsarm verwertet.
Abfallverbrennungsanlagen sind Kraftwerke besonderer Art und hoher Qualität. Sie müssen nicht nur strengste Auflagen bezüglich der Emissionsgrenzwerte erfüllen, sondern auch höchsten technischen Anforderungen genügen. Klar, dass die EEW Helmstedt folglich auch bei der Ausschreibung für eine neue Videoüberwachungsanlage höchste Anforderungen an die neue Technik stellte:
Die Ausgangslage
Da die bisherige Videotechnik in die Jahre gekommen war und der vorherige Anbieter keine Ersatzteile mehr bereitstellen konnte, gab es keine Alternative zur Neuausschreibung. Man suchte nach einem modernen Videomanagement, basierend auf digitaler Technik. Dennoch sollte es die Möglichkeit geben, die alten noch funktionierenden analogen Kameras, in das System zu integrieren. Zudem sollte die Anzahl der Kameras ausgebaut und das überwachte Gebiet um wichtige Standpunkte ergänzt werden. Besonders auf die Möglichkeit einer späteren Erweiterung und Skalierbarkeit des Systems wurde Wert gelegt.
Der EEW Helmstedt ging es jedoch nicht primär um die Absicherung des Geländes. Ihre Absichten lagen vor allem in der Überwachung der Produktions- und Logistikabläufe, der frühzeitigen Erkennung von Gefahrensituationen in der Prozesskette sowie der Dokumentation der Anlieferung. Weitere Vorgaben bezogen sich auf eine Verbesserung der Bildqualität. Die alten Analogkameras sollten zukünftig durch moderne HD-Kameras ersetzt werden.
Wirtschaftlicher Umbau
Die größte Herausforderung bei der Realisierung des Projekts bestand in der Gewährleistung einer unterbrechungsfreien Produktion des Kraftwerks an 365 Tagen im Jahr. Bei der Installation und Umrüstung des Systems durfte es weder zu Ausfallzeiten noch zu Stillständen kommen.
Securiton präsentierte schließlich ein schlüssiges Konzept und erstellte konkrete Pläne für die Umsetzung. So waren die Veränderungen und Umbauphasen für die EEW Helmstedt gut nachzuvollziehen. Hauptbestandteil war der gleichzeitige Betrieb des neuen und des alten Videosystems mit einer schrittweisen Umstellung. Dies überzeugte am Ende alle beteiligten Personen, so dass es zu einer Beauftragung von Securiton kam.
Jens Miller, Projektleiter der EEW Helmstedt, äußert sich dazu wie folgt: „Die alten Kameras fallen nun nach und nach aus und müssen ersetzt werden. Für den Umbau und die Neuinstallation des IPS VideoManagers hat Securiton ein überzeugendes Konzept geliefert. Dass wir sogar unsere Krankatze im Müllbunker im laufenden Betrieb tauschen, demonstriert die Wichtigkeit einer unterbrechungsfreien Produktion beim Einbau des Videosystems.“
Die Technik
In der ersten Phase werden rund 40 Kameras im IPS VideoManager verwaltet. Die Kameras befinden sich an wichtigen Punkten, wie der Anlieferung am Müllbunker, der Waage oder bei den Mülltrichtern. Das System lässt sich zudem von verschiedenen Orten bedienen. So gibt es in der Krankanzel, die sich über dem Müllbunker befindet, an zwei Bedienplätzen einen Überblick auf die Geschehnisse in und rund um den Bunker. In der TRVWarte, die Zentrale des Kraftwerks, in der sich auch die Videowall für die gesamte Steuerung des Kraftwerks befindet, hat der Bediener jederzeit Zugriff auf alle Kameras. Außerdem wurden die Hauptpforte sowie die Pförtner-Waage mit Client-Plätzen ausgestattet.
„Das System wird bald ausgebaut werden. Bisher nutzen wir es nur rudimentär, aber die Erweiterungsmöglichkeiten haben wir uns offen gehalten. Wir haben bisher sehr gute Erfahrungen mit dem IPS VideoManager gemacht. Die Bedienung ist komfortabler geworden und es gibt nur sehr wenige Systemmeldungen“, sagt Miller.
Ähnlich sieht das auch Roman Kastner, Produktionsleiter der EEW Helmstedt: „Wir sind sehr zufrieden und sind nun dabei weitere neuralgische Punkte zu bestücken. Auch wenn es im Netzwerk mal zu einer Störung kommt, lässt sich diese sehr schnell beheben, da die Bedienung im IPS VideoManager sehr einfach ist.“
Die EEW-Gruppe denkt auch über den Einsatz des IPS VideoManagers an weiteren Standorten nach. Das Projekt ist ein gutes Beispiel, dass Videosicherheit auch für andere Einsatzzwecke, abseits des Objekt- und Perimeterschutz, sinnvoll zum Einsatz kommen kann.